Was ist BGM?
Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?

Whitepaper: Was ist BGM? – der kompakte Leitfaden

BGM einfach erklärt


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Im PDF finden Sie alle Inhalte des Leitfadens: Tipps, Checklisten und unsere Empfehlungen.

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Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement – kurz BGM?

In diesem Handbuch möchten wir Ihnen den Start in die umfassende Thematik des Gesundheitsmanagements erleichtern. Wenn Sie diesen Artikel gelesen haben, wissen Sie das Wichtigste zum BGM und sind in der Lage, sich mit den für Sie bedeutenden Themenbereichen auseinanderzusetzen.

Lassen Sie uns direkt starten!

  1. Bestandteile des BGM
  2. Ziele und Ergebnisse des BGM
  3. Umsetzung des BGM – Prozess
  4. Detail: Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung
  5. Detail: Evaluierung des BGM
  6. Wer macht das BGM? Aufgaben & Kompetenzen
  7. Weiterbildung im BGM

Aktuelle Situation

Unsere Welt verändert sich ständig. Von Mitarbeiter*innen wird gefordert flexibel, mobil und allzeit erreichbar zu sein. Das bringt Stress und Unsicherheit mit sich. Fakt ist, dass Menschen, die unter Dauerstress stehen, oder mit ihrem Job unglücklich sind, ein erhöhtes Risiko haben krank zu sein. Krankheitstage kosten Unternehmer sowie den Sozialstaat jährlich Millionen Euro. Zeit etwas zu tun. 

Es gilt den Arbeitsplatz als ein zentrales Lebensumfeld wahr zunehmen, denn viele Menschen verbringen einen nicht unbeachtlichen Teil ihrer Lebenszeit dort. Unternehmer*innen haben daher die Verantwortung, ein gesundes und positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Diese Punkte sind auch wichtig in der Geschichte des BGM, denn nur durch den Bedarf an Managementmöglichkeiten wurde das BGM geformt. 

Was ist BGM?

Wenn Sie bisher noch nicht mit BGM in Berührung gekommen sind, ist eine erste Erklärung der beste Start:

Definition Betriebliches Gesundheitsmanagement:

Betriebliches Gesundheitsmanagement, kurz BGM, ist die Planung, Implementierung sowie der Ausbau betrieblicher Strukturen, mit dem Ziel den Arbeitsplatz gesundheitsförderlich zu gestalten. BGM möchte einerseits Ressourcen stärken und andererseits Belastungen sowie Stressoren eliminieren. Der Nutzen des BGM ist hoch und ist eine Win-win-Situation: Beschäftigte profitieren von einem gesunden Arbeitsumfeld, sind häufig motivierter, loyaler und erbringen eine bessere Leistung – und somit gewinnt auch das Unternehmen. 

Was gehört dabei jetzt alles zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement? Vereinfacht betrachtet ist das BGM ein Überbegriff für drei einzelne Disziplinen:

  • Arbeitnehmerschutz
  • Betriebliche Gesundheitsförderung
  • Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement

Diese drei Säulen werden im Folgenden genauer erklärt:

 

Arbeitnehmerschutz

Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet ihre Arbeitnehmer*innen vor Gefahren zu schützen. Dies bezieht sich nicht nur auf den technischen bzw. baulichen Schutz. Darunter fallen auch die Arbeitsorganisation, psychische Beanspruchung und Belastungen durch neue Technologien sowie Umwelteinflüsse.

Im folgenden Video aus unserer Ausbildung zur BGM-Fachkraft erklärt BGM-Manager Lars Schirrmacher die Grundzüge des Arbeitsschutzgesetzes:

Betriebliche Gesundheitsförderung

Der zweite Schritt ist die Betriebliche Gesundheitsförderung, kurz BGF. Diese umfasst gezielte Maßnahmen, um die Gesundheit der Mitarbeiter*innen zu fördern. Dafür gibt es verschiedene Handlungsfelder, in welchen üblicherweise Maßnahmen gesetzt werden:

Zu dem Punkt Organisation gehört auch die Thematik der Gesunden Führung. Für das Gesundheitsmanagement ist es wichtig, eine wertschätzende und soziale Führungskultur im Unternehmen zu etablieren.

Es ist immer gut, neue Ideen für BGM Maßnahmen zu finden, denn Abwechslung ist hier wichtig. Grundsätzlich werden Maßnahmen dabei entweder der Verhaltensprävention oder der Verhältnisprävention zugewiesen. Kurz erklärt: Verhaltensprävention bedeutet den Mitarbeitenden mittels Maßnahmen die Möglichkeit zu geben, selbstbestimmt neue und gesunde Verhaltensweisen zu etablieren. Maßnahmen der Verhältnisprävention versuchen die Arbeitsverhältnisse und Ressourcen des Teams zu verbessern. Doch dazu später mehr.

Auch zu dieser Säule gibt Ihnen Lars Schirrmacher einen kurzen Input: 

Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement

In der dritten Säule des BGMs, dem Betrieblichen Wiedereingliederungsmanagement – kurz BEM – geht es um die Wiedereingliederung von Erkrankten ins Unternehmen. Das Ziel ist es, erkrankte Mitarbeiter*innen stufenweise zurück in den Betrieb zu bringen und eine erneute Erkrankung zu vermeiden. 

Nur fünf Prozent aller Krankenstände dauern länger als sechs Wochen bzw. 42 Tage. Sie sind jedoch für die Hälfte alle Arbeitsunfähigkeitstage verantwortlich (Gesundheitsreport 2020 Arbeitsunfähigkeiten, Die Techniker). Mit zunehmendem Alter steigt die Dauer der Arbeitsunfähigkeit. Deswegen gilt, je älter die Belegschaft, desto höher die Wahrscheinlichkeit einen längeren Ausfall im Team zu haben. Das BEM bringt für beide Seiten Vorteile:

Vorteile für das Unternehmen:

  • Senkung der Ausfallkosten
  • Kein Know-How Verlust
  • Stärkung der Motivation
  • Loyalität zum Unternehmen wird gestärkt
     

Vorteile für die Beschäftigten:

  • Arbeitsplatzsicherheit
  • Individuell-angepasste Wiedereingliederung

Ist BGM verpflichtend?

Diese drei Säulen des Gesundheitsmanagements sind in Deutschland als auch Österreich rechtlich verankert. Allerdings gibt es feine Unterschiede, die wir in den folgenden zwei Grafiken kurz aufzeigen möchten:

Rechtsgrundlage Deutschland

In Deutschland gehören der Arbeits- und Gesundheitsschutz laut dem Arbeitsschutzgesetz zu den verpflichtenden Maßnahmen für Unternehmen.

Das betriebliche Eingliederungsmanagement ist in Deutschland laut SGB IX (Neuntes Buch Sozialgesetzbuch) ebenfalls verpflichtend. Das Gesetz bietet einen vorgeschriebenen organisatorischen Prozess. Betroffene Mitarbeiter*innen können diesen freiwillig durchlaufen.

Die Betriebliche Gesundheitsförderung kann freiwillig von Firmen umgesetzt werden und muss rechtlich, laut SGB V, von den Krankenkassen unterstützt werden. Arbeitgeber haben die Möglichkeit jährlich 500 Euro für qualitätsgeprüfte BGF-Maßnahmen steuerfrei auszugeben (EStG).

BGM Rechtsgrundlage Österreich

In Österreich ist laut dem ASchG (ArbeitnehmerInnenschutzgesetz) nur der ArbeitnehmerInnenschutz verpflichtend von Betrieben umzusetzen.

Das Wiedereingliederungsmanagement kann freiwillig vom Unternehmer umgesetzt werden. Es gibt jedoch ein Case-Management-Programm, welches im AGG (Arbeits-und-Gesundheits-Gesetz) verankert ist. Die Unterstützung findet in staatlich finanzierten Beratungsstellen statt.

Auch die betriebliche Gesundheitsförderung kann auf freiwilliger Basis implementiert werden. Das ASVG (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz) legt fest, dass Krankenkassen Präventionsleistungen anbieten müssen. Das GfG (Gesundheitsförderungsgesetz) regelt die Umsetzung von BGF und legt ein österreichweites Budget zur Förderung fest.

Sie denken sich gerade vielleicht: „Puh, das ist ja umfangreicher als gedacht!“ und fragen sich, ob eine Einführung bei Ihnen im Unternehmen wirklich nötig ist und warum Sie sich diesen Aufwand antun sollten.

Ja, Betriebliches Gesundheitsmanagement ist umfangreich und benötigt Zeit und Ressourcen, allerdings ist auch der Output sehr bedeutet.

Bevor wir uns mit den Ergebnissen beschäftigen, zuerst ein kurzer Einblick in die Gründe, die für eine Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagement sprechen:

Gründe für die Einführung eines BGM:

Die folgende Grafik zeigt, aus welchen Gründen andere Unternehmen ein Betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt haben. Vergleichen Sie diese mit Ihrer aktuellen Situation und überlegen Sie, ob dies bei Ihnen im Unternehmen ähnlich ist.

Auch BGM-Manager Lars Schirrmacher gibt in unserer Ausbildung zur Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement einen kurzen Einblick in möglich Anlässe, die häufig zu einer Einführung führen:

Neben diesen Gründen sollten Sie aber auch über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt nachdenken: es herrscht akuter Fachkräftemangel und häufig ist es auch schwer, die bereits bestehenden Mitarbeitenden im Unternehmen zu halten.

Gesundheit ist ein immer wichtiger werdender Aspekt bei der Auswahl des Arbeitsplatzes. Bereits auf Basis dieser beiden Gründen ist es absolut ratsam, ein Betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen.

Sie arbeiten damit an der Attraktivität Ihres Unternehmens – Stichwort Employer Branding – und können Sie evtl. auch zukünftige Recruiting-Kosten einsparen.

Das Ziel im BGM und entstehende Vorteile

Das grundsätzliche Ziel im betrieblichen Gesundheitsmanagement ist es, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu sichern und zu fördern. BGM-Manager Lars Schirrmacher erklärt es im Video kurz genauer:

Wird dieses Ziel effektiv verfolgt, ist es wahrscheinlich, dass Unternehmen gewisse Ergebnisse und Vorteile erzielen können.

 

Vorteile für Mitarbeiter*innen

Vorteile für das Unternehmen

Ressourcen stärken

Potential Entwicklung

Kompetente, spezialisierte und eigenständig-arbeitende Mitarbeiter*innen

Krankheitstage reduzieren

Mehr Gesundheitsbewusstsein am Arbeitsplatz

Risiko von hohen Kosten durch Krankheitstage wird reduziert

Präsentismus verringern

Besserer Umgang mit Krankheit

Risiko von hohen Kosten durch Krankheitstage wird reduziert

Positives Betriebsklima schaffen

Ein achtsames und wertschätzendes Arbeitsklima

Zufriedene, produktive und motivierte Mitarbeiter*innen

Fluktuation verringern

Stabiles Arbeitsumfeld

Beugt einem Fachkräfte-Mangel vor

Employer Branding/ Image Stärkung

Höhere Identifikation mit dem Arbeitgeber

Steigende Attraktivität für potenzielle Mitarbeiter*innen/ Fachkräfte

Auch wenn Sie wahrscheinlich gerade erst mit der Thematik des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in Berührung kommen und Sie die ersten beiden Kapitel erst verarbeiten müssen, möchten wir Ihnen einen kurzen Einblick in die Umsetzung des BGMs geben, damit Sie ein Gefühl dafür bekommen.

Schritt für Schritt Umsetzung

Die BGM Einführung ist sehr individuell, denn so sind auch die Anforderungen und die aktuellen Standards in Unternehmen.

Wir empfehlen Ihnen daher das Modell, dass auch in unserer Ausbildung zur BGM-Fachkraft gelehrt wird: das 6+1 Schritte Modell. Sehen wir uns die Schritte einmal an:

6+1 Schritte Modell zur Einführung 

  1. Ziel und Strategie festlegen
  2. Strukturen aufbauen
  3. Ist-Analyse durchführen
  4. Feinziele definieren
  5. Maßnahmenplanung durchführen
  6. Sensibilisierung der Mitarbeitenden und dem Team
  7. Erfolgskontrolle & Evaluation

Je nachdem, ob man ein BGM neu im Unternehmen implementiert, ein bestehendes ausbaut oder alteingefahrene Muster aufbricht, gilt es seinen eigenen Prozess zu definieren.

Die verschiedenen Schritte, können in jede beliebige Reihenfolge gebracht werden.

Die wichtigste Frage ist daher, welche ist die Richtige für Ihr Unternehmen?

Hürden im BGM

Natürlich gibt es auch im BGM gewisse Hürden, die einer Einführung im Weg stehen. Sehen Sie sich dafür folgende Grafik an:

 

 

Die beiden am häufigsten genannten Hürden sind „Vorrang des Tagesgeschäftes“ und „Fehlende Ressourcen für BGM“. Auch wenn diese beiden Gründe verständlich sind, zeigen Sie doch, dass es nicht an komplizierten Problemen scheitert, sondern an der Priorisierung.

Ist das Management mit im Boot, das Gesundheitsmanagement erfolgreich einzuführen, dann wird sich auch die Zeit und ein Verantwortlicher für das BGM finden. Außerdem gibt es einige Erfolgsfaktoren im BGM, die zusätzlich der effektiven Umsetzung beihelfen. 

BGM Maßnahmen sollten auf Basis der drei Säulen und einer vorausgehenden Analyse gesetzt werden.

Da in vielen Betrieben die Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung der bedeutendste Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind, möchten wir hier noch einmal detaillierter den Fokus daraufsetzen.

Wichtig dabei: BGM ist mehr als nur die Betriebliche Gesundheitsförderung, auch die anderen beiden Säulen – Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement und Arbeitsschutz – sowie die Themen der gesunden Führung und gesunden Arbeitsplatzeinrichtung sollten abgedeckt sein!

Sehen wir uns zuerst die zuvor schon angesprochene Verhaltens- und Verhältnisprävention, auf welcher die Maßnahmen aufbauen, im Detail an:

Verhaltens VS Verhältnisprävention

Wie oben bereits kurz erklärt, werden in der Verhältnisprävention die Verhältnisse um den Arbeitsplatz gesundheitlich angepasst während in der Verhaltensprävention Maßnahmen gesetzt werden, die die Mitarbeitenden in Anspruch nehmen können.

Im Detail zeichnen sich die beiden Formen der Prävention so aus:

Verhältnisprävention:

Hier geht es um die bedingungsbezogene Prävention. Der Arbeitgeber schafft optimale Rahmenbedingungen in den Bereichen:

  • Kultur/Werte
  • Arbeitsorganisation
  • Arbeitsaufgabe
  • Arbeitsplatz/-umfeld
  • Arbeitsmittel/-stoffe
  • Gesunde Führung
  • Unterstützungsprozesse

Beispiele:

  • Verpflegungskonzepte für gesunde Kantine, Obstkorb am Arbeitsplatz
  • Einstellen von Stühlen und Schreibtischen und Bildschirmen
  • Fitness-/Gesundheitsstudios
  • Physiotherapie am Arbeitsplatz
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement
  • Regelmäßige Gefährdungsgespräche
  • Eingeschränkter Verkauf von Zigaretten und Alkohol

Verhaltensprävention:

In diesem Bereich geht es stark um die personenbezogene Prävention. Arbeitnehmer werden hier:

  • Informiert
  • Motiviert
  • Unterstützt
  • Weitergebildet

Beispiele:

  • Workshops, Vorträge und Schulungen
  • Einzelberatungen und Coachings
  • Trainingskartensets für mehr Bewegung

Beide Bereiche sind wichtig, um die betriebliche Gesundheitsförderung so effektiv wie möglich werden zu lassen. Achten Sie diesbezüglich darum immer darauf, genügend Maßnahmen aus beiden Präventionskonzepten anzubieten.

 

Im nächsten Schritt werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Handlungsfelder der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Zusätzlicher Tipp

Das Gesundheitsmanagement sollte alle Menschen im Unternehmen gleichermaßen erreichen. Häufig gelingt dies nicht, und es werden nur die gesunden angesprochen. Achten Sie daher bei der Planung der Maßnahmen immer darauf, alle Zielgruppen des BGM zu erreichen – zum Beispiel Schichtarbeiter, Teilzeitkräfte oder Lehrlinge. 

Bewegung

BGF Maßnahmen zu Bewegung fokussieren natürlich das Thema der Bewegung und die körperliche Gesundheit. Die betriebliche Primärprävention hat dabei das Ziel, Problemen und Krankheiten, die durch Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen ausgelöst werden, vorzubeugen.

Warum Maßnahmen in diesem Bereich so wichtig sind, zeigt diese Grafik:

 

Die körperliche und psychische Leistungsminderung beginnt mit oft harmlosen Rückenschmerzen, die durch Schonung und anschließenden Verlust an Muskelmasse nur verschlimmert werden. Der Verlust führt nur zu weiterem Stabilitätsverlust, welcher den Rücken tatsächlich schädigt, und wiederum zu Schmerzen führt.

Es wird deutlich, wie wichtig Maßnahmen in diesem Bereich sind.

Auch die WHO äußerte sich dazu mit einer Empfehlung von wenigstens 2,5 Stunden körperlicher Aktivität mit mäßiger Anstrengung pro Woche. Erschreckend ist, dass dieser Wert aktuell nur von etwa 10–20% der Bevölkerung erreicht wird.

Beispiele für Maßnahmen:

Verhaltensprävention

Verhältnisprävention

Wissensvermittlung: Warum ist Bewegung wichtig?

Ein bewegungsfreundliches Büro und ein ergonomischer Arbeitsplatz

Mitgliedschaften in Fitness-Studios

Bewegte Pausen
Firmeninterne Fitnesskurse, LauftreffsDie Möglichkeit Sport am Arbeitsplatz zu machen

52 Ideen für BGM Maßnahmen

Ernährung

Auch BGF Maßnahmen der Ernährung sind wichtig, denn der Hang zur ungesunden Ernährung ist durch die Industrialisierung stark gestiegen.

Eine Studie des Robert-Koch-Institutes zeigt, dass bereits 67% der Männer und 53% der Frauen in Deutschland übergewichtig sind.

Im Video erhalten Sie noch einen weiteren Einblick dazu, warum es wichtig ist Maßnahmen zu setzen:

 

Beispiele für Maßnahmen:

Verhaltensprävention

Verhältnisprävention
Niederschwellige Informationen zu gesunder ErnährungGelebte Pausenkultur, wo Wert auf ruhiges Essen gelegt wird

Einzel- oder Gruppencoachings

Küche zur allgemeinen Nutzung
Spezielle Angebote für Mitarbeitende im Schicht- oder AußendienstAutomaten, Belieferung, Kantine mit breitem Angebot

Psychische Gesundheit

Wirklich gesund ist man nur, wenn die körperliche als auch psychische Gesundheit stimmen. Aus diesem Grund sollte jedes BGM auch BGF Maßnahmen zur psychischen Gesundheit anbieten.

Tatsächlich schätzen manche Experten, dass bis zu 60% der Krankenstände auf arbeitsbezogenen Stress zurückzuführen ist. Anzumerken ist hier, dass jeder Stress anders empfindet und durch andere Stressoren beeinflusst wird.

Im Video erfahren Sie mehr dazu, warum es wichtig ist, diese Maßnahmen zu setzen:

Beispiele für Maßnahmen:

Verhaltensprävention

Verhältnisprävention
Workshops für den Umgang mit StressAnonyme Einzelberatung
Workshop für StressreduktionSchulung für Führungskräfte zur Erkennung von Warnsignalen

Workshop zum Thema Work-Life-Balance

Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement

52 Ideen für BGM Maßnahmen

Suchtprävention

Als letztes großes Handlungsfeld gelten die BGF Maßnahmen zur Suchtprävention. Während es dabei früher einmal nur um Alkohol- und Nikotinabhängigkeit ging, müssen hier heute auch neue Arten von Sucht miteinbezogen werden.

Es gibt viele Arten einer Sucht:

  • Alkoholabhängigkeit
  • Nikotinabhängigkeit
  • Essstörungen (Magersucht, Bulimie…)
  • Spielsucht
  • Internetsucht
  • Drogensucht
  • Sportsucht
  • Medikamentensucht
  • Etc.

Setzten Sie daher im Gesundheitsmanagement breit gefächerte Maßnahmen, um diese unterschiedlichen Bereiche zu bedienen.

Beispiele für Maßnahmen:

Verhaltensprävention

Verhältnisprävention
Über Suchtmittel und Suchtformen informierenEingeschränkter Verkauf von Zigaretten und Alkohol
Arbeitskreise zum Thema Sucht erstellenEinzelberatungen

Netzwerke aufbauen

Hilfeangebot aufbauen

52 Ideen für BGM Maßnahmen

Plan – Do – Check – Act. Diesen Prozess aus dem Projektmanagement sollten Sie auch in der Führung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements beherzigen.

Evaluieren Sie stets, ob die gesetzten Maßnahmen sowie Bemühungen über die BGF hinaus auch wirklich die Wirkung zeigen, die Sie sich erhofft haben.

Evaluierungsprozess:

Eine Möglichkeit, wie Sie das Gesundheitsmanagement bewerten können, erklärt BGM-Manager Lars Schirrmacher in unserer digitalen Ausbildung zur BGM-Fachkraft:

Sie sehen, dass mit folgenden Punkten eine gute Evaluierungsbasis getroffen ist:

  1. Effektivität: Wurden die Ziele erreicht?
  2. Geeignetheit: Waren die Methoden angemessen und wirksam?
  3. Akzeptanz: Wurden die Maßnahmen von den Betroffenen angenommen?
  4. Effizienz: Gutes Verhältnis von benötigten Ressourcen und Nutzen

Neben diesem Evaluierungsprozess werden auch Kennzahlen sehr gerne zur Bewertung verwendet:

Kennzahlen im BGM

Ein Analyse-Werkzeug für die Evaluierung sind BGM Kennzahlen, auch bekannt als KPIs (Key Performance Indicators). Mithilfe dieser können die Maßnahmen des BGMs bewertet werden. Je nach Art der Berechnung ist diese Kennzahl konkreter/härter oder eher weicher.

Eine weitere Art und Weise die Kennzahlen zu unterteilen ist in auf Basis der Zeitlichen Betrachtung. Dabei gibt es kurzfristige und langfristige Kennzahlen.

Kurzfristige Kennzahlen:

  • Persönliche Rückmeldungen
  • Teilnahmequoten
  • Umsetzungsquote von Maßnahmen
  • Mitarbeiterzufriedenheit, gemessen an Umfragen
  • Anzahl der Angebote

Langfristige Kennzahlen:  

  • Krankheitstage pro Mitarbeitenden
  • Anzahl der Langzeiterkrankten
  • Mitarbeiter-Fluktuation
  • Verringerung von Präsentismus

Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, das BGM zu evaluieren und zu bewerten. Diese Art von Kennzahlen soll Ihnen nur einen ersten Einblick in Ihre Möglichkeiten geben.

Checkliste mit Kennzahlen

Um Ihnen zu zeigen, welche Kennzahlen es gibt, haben wir eine Checkliste für Sie vorbereitet. 

Windhund Checkliste für Kennzahlen zur Erfolgsmessung

Checkliste – Kennzahlen zur Evaluierung

Als PDF downloaden

Jetzt wo Sie wissen, was alles in das Betriebliche Gesundheitsmanagement fällt, bleibt noch eine Frage offen: wer kümmert sich darum?

Die Antwort: BGM-Manager

Ja, es gibt eine eigene Berufsbezeichnung und häufig auch Stelle im Unternehmen für das Gesundheitsmanagement: der BGM-Manager.

Ab einer gewissen Unternehmensgröße wird diese Position besetzt. Diese Person ist dann für all die Punkte, die wir in diesem Leitfaden besprochen haben, zuständig und arbeitet eng mit den Stakeholdern und Führungskräften zusammen.

Konkrete Aufgaben des BGM-Managers
 

  • Koordinieren der BGM Maßnahmen und Inhalte, wie zum Beispiel Kurse oder Seminare
  • Ansprechperson für alle Fragen zum Thema BGM
  • Entwicklung von sicheren und gesundheitsförderlichen Strukturen im Unternehmen
  • Organisieren von Vorsorgeuntersuchungen oder einem Betriebsarzt
  • Mitarbeiter*innen motivieren, die Gesundheitsmaßnahmen aktiv wahrzunehmen
  • Koordinationsstelle zwischen Unternehmensleitung, Betriebsrat, Arbeitsschutz, Personalleitung und Gesundheitsmanagement
  • Kommunikation und Moderation rund um das Thema Gesundheit, Prävention und Maßnahmenplanung mit verschiedenen Personengruppen
  • Auseinandersetzung mit vielen Bereichen wie Medizin, Sportwissenschaften, Management und Prävention

 

Situation in Unternehmen

Sind Unternehmen noch kleiner und es fehlen die personellen Ressourcen für eine eigene Fachkraft, werden manchmal Mitarbeitende der Personalabteilung mit dem BGM beauftragt.

Sollte es finanziell jedoch möglich sein, empfehlen wir die Einstellung eines BGM-Managers auf jeden Fall. Sollte es nicht möglich sein, ist es empfehlenswert, zumindest ein fixes wöchentliches Stundenpensum der verantwortlichen Person für das BGM freizuschaufeln.

Warum ist es so wichtig einen BGM Manager einzustellen?

Aus drei Gründen:

  1. Für die Akzeptanz des BGMs im - Unternehmen
  2. Effektivität
  3. Bessere Kommunikation

Der BGM-Manager ist eine Schlüsselperson und wird Ihnen aus diesen Gründen definitiv dabei helfen, das Gesundheitsmanagement effektiv und effizient umzusetzen. Für Unterstützung in dieser Arbeit werfen Sie gerne einen Blick auf unsere 27 Tipps für den Start als BGM Manager

Fazit

Wir hoffen, dass wir Ihnen in diesem Artikel einen guten Überblick über das Betriebliche Gesundheitsmanagement bieten konnten, der auch Anfänger-gerecht war.

Fassen wir die Basics noch einmal zusammen:

  • BGM gehört zu den Unternehmenszielen und wird als solches in der Unternehmenskultur verankert
  • BGM besteht aus drei Bereichen: Arbeitsschutz, Betriebliche Gesundheitsförderung und Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement
  • Ziel des BGM ist es, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu sichern und zu fördern
  • Maßnahmen der BGF werden in Verhaltens- und Verhältnisprävention unterschieden. Handlungsfelder sind Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit, Sucht und gesunde Führung.
  • BGM soll regelmäßig evaluiert werden, zum Beispiel mit Kennzahlen
  • Es gibt einen BGM-Verantwortlichen im Unternehmen, mit den nötigen zeitlichen Ressourcen und der Budgetverantwortung

Abschließend noch ein Tipp: BGM soll nicht nur die Gesunden gesünder machen. BGM soll alle Zielgruppen erreichen: Auszubildende, ältere Arbeitnehmer*innen, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen jeglichen Bildungsgrades, Sportliche und Unsportliche, Gesunde und Kranke.

BGM Grundlagen im Onlinekurs

Um Ihnen die eigene Weiterbildung zu erleichtern, haben wir Literatur zu BGM in einem überischtlichen Artikel für Sie zusammengefasst.

Außerdem haben wir in diesem Guide bereits einige Male Material aus unserem digitalen Lehrgang zur Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement verwendet. Es handelt sich dabei um eine gänzlich digitale Ausbildung, die in ganz Deutschland und Österreich anerkannt ist.

Um Ihr Wissen zum Thema BGM zu vertiefen, ermöglichen wir Ihnen einen kostenfreien und unbegrenzten Zugang zu dem ersten Modul „Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements“.

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Im PDF finden Sie alle Inhalte des Leitfadens: Tipps, Checklisten und unsere Empfehlungen.

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