Handlungsfeld Suchtprävention
Maßnahmen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung
Zum Begriff Sucht fallen den meisten Menschen als erstes die Alkohol- und Nikotinsucht ein. Allerdings gibt es hier noch weitere Süchte, die Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements betrachtet werden sollten.
Wir möchten Ihnen in diesem Artikel eine Übersicht zur Suchtprävention geben und Ihnen Maßnahmen zeigen, die Sie in Ihrer Betrieblichen Gesundheitsförderung nutzen können.
Starten wir mit einer kleinen EInleitung aus unserem Online Kurs zur BGM-Fachkraft!
Was ist Suchtprävention?
Als Suchtprävention bezeichnet man das Entwickeln von Maßnahmen, die vorbeugend als auch akut eine Hilfestellung für Betroffene bieten sollen.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass diese Maßnahmen nicht immer konkret mit der Suchtthematik zu tun haben müssen, da wesentlicher Teil der Prävention häufig die mentale Verfassung der Betroffenen ist.
Welche Arten der Sucht gibt es?
Neben den allgemein bekannten Süchten die viel thematisiert werden, gibt es noch weitere Thematiken, die innerhalb der betrieblichen Gesundheitsförderung und Suchtprävention behandelt werden sollten. Dazu gehören:
- Alkoholabhängigkeit
- Nikotinabhängigkeit
- Essstörungen (Magersucht, Bulemie…)
- Spielsucht
- Internetsucht
- Drogensucht
- Sportsucht
- Medikamentensucht
- Etc.
Die Alkoholsucht ist dabei die wohl am weitesten verbreitete. Eine Untersuchung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. zeigt, dass im Jahr 2018 insgesamt 3 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren eine alkoholbezogene Störung hatten.
Alkoholmissbrauch steht dabei für übermäßigen Alkoholkonsum, der von der Norm abweicht. Alkoholabhängigkeit hingegen bezeichnet die Situation, wenn bereits ein übermächtiger Drang nach Alkohol eingetreten ist, mehr getrunken wird als beabsichtigt und dadurch die Trinkmenge immer gesteigert wird, da ein Wirkungsverlust herrscht. (Zur Quelle)
Gründe für eine Sucht im Betrieblichen Umfeld
Private Probleme und Umstände sind in vielen Fällen die Auslöser für eine Suchterkrankung. Allerdings kann auch das berufliche Umfeld in eine Sucht führen.
Gründe, die dies fördern können, sind:
- Hoher Druck
- Lange Arbeitszeiten und wenig Erholungsphasen
- Überlastung und Unterlastung
- Soziale Problematiken wie Mobbing
Achten Sie im Betrieblichen Gesundheitsmanagement daher stets auf diese Risikofaktoren. Diese begünstigen nicht nur eine Suchtentwicklung, sondern sind auch wesentliche Treiber für die psychische Gesundheit.
Risiko für Unternehmen
Suchtkranke Personen weisen eine deutlich verminderte Produktivität auf und häufig entstehen Konflikte im Team. Außerdem steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Arbeitsunfälle stark, was ein großes Risiko für Arbeitgeber darstellt.
Dies ist einer der Gründe, weshalb in jeder Betrieblichen Gesundheitsförderung die Suchtprävention unbedingt vertreten werden, sollte!
Maßnahmen für die Suchtprävention
Natürlich sind Süchte ein sehr persönliches Thema, die ungerne am Arbeitsplatz mit den Vorgesetzten besprochen werden. Auch ist es den Verantwortlichen im Unternehmen häufig gar nicht möglich, über Problematiken des Teams Bescheid zu wissen.
Dennoch sollten in der betrieblichen Suchtprävention im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement gewisse Maßnahmen gesetzt werden.
Die Maßnahmen lassen sich in verhaltensbezogene und verhältnisbezogene Maßnahmen unterteilen.
Verhaltensbezogene Maßnahmen
- Über Suchtmittel und Suchtformen informieren
- Arbeitskreise zum Thema Sucht erstellen
- Netzwerke aufbauen
- Motivierend begleiten
Verhältnisbezogene Maßnahmen
- Eingeschränkter Verkauf von Zigaretten und Alkohol
- Rauch- bzw. Trinkverbot am Arbeitsplatz (oder Einschränkungen)
- Einzelberatungen
- Hilfeangebote aufbauen
Studien zeigen, dass die Präventionsmaßnahmen effektiver sind als die Interventionsmaßnahmen, wenn das Problem bereits aufgetreten ist.
Daher empfehlen wir, den Fokus stark auf genügen Information, eine starke Unternehmenskultur (z.B. eine 0-Promille-Politik oder Ähnliches) und eine offene und emphatische Herangehensweise an das Thema.
Bereiten Sie dennoch Hilfeangebote für Betroffene vor. Dies können externe oder interne Beratungsstellen, Suchtberater, Fachkliniken, Stationäre Therapieeinrichtungen oder auch Selbsthilfegruppen sein.
Zusammengefasst
Sucht ist ein sehr sensibles und wichtiges Thema unserer Gesundheit. Gerade im betrieblichen Rahmen ist es häufig schwierig, Maßnahmen zu setzen und Betroffene angemessen zu unterstützen.
Mit genügend Informationen und Präventionsmaßnahmen wird es möglich, die Mitarbeitenden für das Thema zu sensibilisieren und im Besten Fall gar nicht erst in eine Sucht schlittern lassen.
Sollte es dennoch so weit kommen, können wir Ihnen nur empfehlen, das Thema ruhig und so unterstützend wie möglich anzugehen, um hier eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten.
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