BGM Kennzahlen
Wie Sie erkennen, ob Ihr BGM erfolgreich ist
BGM Kennzahlen Checkliste
Im PDF finden Sie alle Kennzahlen übersichtlich in einer Checkliste.
Kennzahlen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement – häufig werden viel Zeit und hohe Summen in dieses Thema investiert, ohne danach zu evaluieren, ob die Maßnahmen tatsächlich Wirkung zeigen. Doch das ist wichtig. Im Idealfall geschieht dies auf Basis von Zahlen und Fakten, sogenannten KPIs (Key Performance Indecators). Klare Werte, die zeigen, welche Maßnahmen des Gesundheitsmanagements welche Wirkungen erzielt haben und ob es Verbesserungen gab. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel BGM Kennzahlen näherbringen, die Sie für die Bewertung Ihres Gesundheitsmanagements nutzen können. Los gehts!
Wie kann man den Erfolg konkret messen?
Für eine Evaluierung ist es wichtig, die richtigen Daten zu sammeln. BGM-Manager Lars Schirrmacher gibt in unserer Gesundheitsmanagement Ausbildung eine Übersicht, wie man Maßnahmen im BGM bewerten kann:
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Kennzahlen. Mit diesen können die gesetzten Maßnahmen bewertet werden und eine entsprechend gute Ausschöpfung des veranschlagten Budgets gewährleistet werden.
Dazu aber immer wichtig: Mit den definierten Kennzahlen sollte immer ein übergeordnetes Ziel verfolgt werden. Smarte Ziele im BGM sind dabei wichtig. Dieses kann und sollte von jedem Unternehmen individuell definiert werden, um exakt passende Maßnahmen setzen zu können.
Kennzahlen im BGM:
Die KPIs im BGM werden dabei unterschiedlich schnell messbar. Manche Kennzahlen können bereits nach wenigen Wochen erhoben werden, während andere erst über einen längeren Zeitraum ihre Wirkung zeigen. Auch dies sollte bei der Erstellung eines Kennzahlenkatalogs berücksichtigt werden. Häufig findet man außerdem Informationen zu harten und weichen Kennzahlen im BGM. Während es sich bei harten Kennzahlen um mit Zahlen eindeutig messbare Faktoren handelt (zum Beispiel Arbeitsunfähigkeitstage), sind weiche Kennzahlen etwas individueller zu betrachten, zum Beispiel die Mitarbeiterzufriedenheit oder -motivation. Wir haben uns auf die Schnelligkeit der Messbarkeit konzentriert und unterteilen unsere Kennzahlen daher in kurzfristige und langfristige Kennzahlen:
Kurzfristig:
- Persönliche Rückmeldungen zu Maßnahmen durch Mitarbeiter*innen
- Teilnahmequote an Maßnahmen
- Umsetzungsquote von Maßnahmen
- Mitarbeiterzufriedenheit, gemessen durch Befragungen
- Anzahl der Angebote
- Wissen über die Angebote, gemessen durch Befragungen
- Anzahl der Begehungen für Arbeitssicherheit
- Anzahl der durchgeführten psychischen Gefährdungsbeurteilungen
- Anzahl der Wiedereingliederungsgespräche
- Nutzungsstatistiken für digitale Ergänzungsprogramme wie BGM Apps oder Webplattformen
Langfristig:
- Krankheitstage pro Mitarbeiter
- Anzahl der Langzeiterkrankten
- Anzahl von Arbeitsunfällen
- Renteneintrittsalter
- Mitarbeiter Fluktuation
- Produktivitätsrate durch Vorher-Nachher Vergleiche
- Return on Investment (Kosteneinsparungen durch geringere Fehlzeiten im Verhältnis zu Kosten durch das BGM)
- Medizinische Tests im Jahresvergleich, oder evtl. sogar messbare Steigerungen, wie z.B. die Muskelmasse oder Senkung des Blutdrucks etc.
- Steigende Retention Rate / Regelmäßige Nutzung
- Verringerung von Präsentismus
Tipp: Sehen Sie sich zusätzlich um
Natürlich sind Kennzahlen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bedeutend, denn diese entscheiden häufig über die Fortführung des Projekts. Dennoch empfehlen wir, die Erfolge des BGMs gelegentlich auch unabhängig von den definierten BGM Kennzahlen zu betrachten.
Mit folgenden Fragen möchten wir Ihnen zeigen, anhand welcher – teils kleinen – Veränderungen im Unternehmen Sie ebenfalls erkennen können, dass die gesetzten BGM Maßnahmen Wirkung zeigen.
Alles was Sie dazu brauchen, ist etwas Zeit, um sich mal etwas genauer umzusehen und -hören.
Zeigt Ihr BGM bereits Wirkung?
Lesen Sie sich die Fragen durch und überlegen Sie, ob Sie schon Veränderungen in diese Richtung erkennen können:
- Haben die Beschäftigten nach besserer Ausstattung gefragt? Zum Beispiel einen besseren Bürostuhl?
- Wurde der Wunsch nach ergonomischen Hilfsmitteln laut? Zum Beispiel nach Handgelenkauflagen, Laptop-Ständern oder Gymnastikbällen?
- Erkennen Sie, dass die Arbeitsplätze besser eingerichtet sind? (Der Bildschirm auf richtiger Höhe, Maus und Tastatur im richtigen Abstand etc.)
- Sehen Sie Hilfsmittel wie Faszienbälle in Reichweite der Arbeitsplätze?
- Nutzen die Beschäftigten die Stehtische (wenn vorhanden) und stehen mehrmals am Tag?
- Wird die bewegte Pause durchgeführt? Wenn ja, von wie vielen Beschäftigten?
- Stiegenhaus oder Lift? Können Sie einen Trend erkennen?
- Wie steht es um regelmäßige Lauf-, Fußball- oder Tennistreffs? Steigen die Teilnehmerzahlen?
- Wenn Sie an Veranstaltungen wie einem Firmenlauf teilnehmen, wie viele Personen haben sich dafür angemeldet?
- Wie wird der Obstkorb angenommen? Wie schnell leert er sich und wie sieht es dazu im Vergleich zu gegebenenfalls vorhandenen Süßigkeiten-Automaten aus?
- Wie verbringen die Beschäftigten die Mittagspause? Wird die eigene Betriebsküche genutzt, um selbst gesunde Speisen zuzubereiten? Sehen Sie gelegentlich das Mitarbeiter*innen etwas aus den angebotenen Kursen umsetzen? Zum Beispiel ein gesundes Rezept oder eine Auflockerungsübung für zwischendurch?
- Steigt die Anzahl der Fahrradfahrer? Sehen Sie sich die Fahrradständer an, kommen mehr Beschäftigte mit dem Rad zur Arbeit?
- Werden Gesundheitsangebote wie Checkups genutzt?
Zusammengefasst: Die Mischung macht’s
Wie Sie sehen, gibt es auch viele kleine Veränderungen, die auf ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement hinweisen. Die Kombination dieser einfachen Fragen und gut gewählten BGM Kennzahlen ermöglichen eine ganzheitliche Betrachtung des BGMs. Behalten Sie so Ihr Gesundheitsmanagement stets im Blick und sorgen Sie langfristig für gesunde Mitarbeiter*innen.
Die Liste an Kennzahlen sowie unsere Fragen zum Erfolg sind auch als PDF verfügbar:
- Felix Gottwald - Der Balanceakt von Fördern und Fordern
- Holly Wilkinson - Selbstbewusst gesund
- Viktoria Lanthier - Wertschätzung, die unterschätzte Superkraft
- Dieter Kalt - Das Mindset Upgrade für deinen Alltag
- Sven Hannawald - 4 Gewinnt
- Sebastian Mauritz - Prosilienz®
- Patrick Mocker - Akutstress meistern
- Sophie Thurner - Die andere Welt hinter Geld
- Dr. Margarita Seiwald - Die Macht der Psyche
- Dr. Bernd Hufnagl - Das gestresste Gehirn
- Dr. Manuel Schabus - Neues aus der Schlafforschung
- Anna Gellert - Fuel Smart
- Patrick Herrmann - Die Gesundheit steht am Ende der Lüge
- Frédéric Letzner - Kopf aus! Mund auf!
- Ali Mahlodji - Zukunft ist jetzt
- Dr. Bardia Monshi - Krisen Kraftvoll Kontern
- Thomas Huber - Berufung Berg
- Austrian Health Day powered by AUVA 2023 - Bildgalerie
- Bericht - Austrian Health Day powered by AUVA
- Ankündigung - Austrian Health Day powered by AUVA
- Dr. Christian Benedict - Schlaf dich klug, schön & erfolgreich
- Dr. Sabine Schonert-Hirz - Digitaler Stress
- Marc Gassert - Wieder ins Tun kommen
- Dr. Lutz Graumann - Eat Smart
- Felix Gottwald - Bewegt. Bewusst. Belebt.
- Dr. Markus Hengstschläger - Die Macht der Gene
- Dejan Stojanovic - Vorteile einer gesunden Fehlerkultur
- Peter Rach - Hilfe, unser Team macht krank!
- Cornelia Seitlinger-Schreder - Smart Food Choice
- Christoph Schlick - Was meinem Leben Wert und Sinn gibt
- Austrian Health Day powered by AUVA 2022
- Go digital or go home
- Whitepaper: Was ist BGM? – der kompakte Leitfaden