Nutzen von Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM)
Die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter*innen zu stärken, gewinnt für Firmen immer mehr an Bedeutung.
80% der deutschen Führungskräfte glauben laut einer Studie des igfs, dass Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) die Zukunft ist. Denn Arbeit und Privatleben verschmelzen zunehmend miteinander und es gilt, die dadurch entstehenden Probleme für Angestellte frühzeitig zu erkennen und diesen positiv entgegenzuwirken.
Trotzdem wird in vielen Unternehmen BGM aus den unterschiedlichsten Gründen noch nicht implementiert. Zu den häufigsten Gründen warum BGM nicht umgesetzt wird zählen: Das Tagesgeschäft hat Vorrang, fehlende Ressourcen, zu hohe Kosten oder das Management ist nicht überzeugt. Dabei wird oftmals übersehen, dass BGM dem Unternehmen kurzfristig zwar Geld kostet, langfristig aber sowohl Kosten spart, als auch viele weitere unternehmerische Vorteile bringt.
Welche Vorteile hat BGM?
Vorteile für Mitarbeiter*innen | Vorteile für das Unternehmen | |
Ressourcen stärken | Potential Entwicklung | Kompetente, spezialisierte und eigenständig-arbeitende Mitarbeiter*innen |
Krankheitstage reduzieren | Mehr Gesundheitsbewusstsein am Arbeitsplatz | Risiko von hohen Kosten durch Krankheitstage wird reduziert |
Präsentismus verringern | Bessere Work-Life-Balance | Risiko von hohen Kosten durch Krankheitstage wird reduziert |
Positives Betriebsklima schaffen | Ein achtsames und wertschätzendes Arbeitsklima | Zufriedene, produktive und motivierte Mitarbeiter*innen |
Fluktuation verringern | Stabiles Arbeitsumfeld | Beugt einem Fachkräfte-Mangel vor |
Employer Branding/ Image Stärkung | Höhere Identifikation mit dem Arbeitgeber | Steigende Attraktivität für potentielle Mitarbeiter*innen/ Fachkräfte |
Ressourcen stärken
Standen vor einigen Jahren vorrangig Themen wie Burnout oder Rückengesundheit im Fokus von BGM, so gilt es heute vor allem Ressourcen zu stärken. Das bedeutet, dass man ganz gezielt Maßnahmen anbietet, welche die individuellen Stärken der Angestellten fördert und ihnen hilft, ihre Potentiale zu entwickeln. Wichtig ist es hier Maßnahmen zu setzen, die alle Zielgruppen im Unternehmen erreichen. Zusätzlich werden Kompetenzen, z.B. Zeitmanagement, Stressmanagement, ausreichend Bewegung, etc. gefördert, die zur Gesundheit der Mitarbeiter*innen beitragen. Auch das lebenslange Lernen spielt hier eine wichtige Rolle, um die Arbeitsfähigkeit, besonders für ältere Arbeitnehmer*innen, zu erhalten.
Krankheitstage reduzieren
In den letzten zehn Jahren sind die Krankheitstage in Deutschland von 8,6 Tagen pro Kopf, auf 10,6 (statista.de) gestiegen. Der Großteil der Fehlzeiten ist auf Muskel-Skelett Erkrankungen (23,8%) zurück zu führen. Gleich dahinter kommen Erkrankungen der Atemwege (15,7%) sowie psychische Leiden (15,7%). Ein effektives betriebliches Gesundheitsmanagement kann helfen, Krankheitstage zu verringern. Besonders im Bereich der Muskel-Skelett Erkrankungen kann Abhilfe durch Präventions-Maßnahmen, wie Aufklärung oder ein bewegungsfreundliches Arbeitsumfeld, geschaffen werden. Psychische Erkrankungen resultieren nicht selten aus Überforderung, Stress oder einem schlechten Führungsstil – auch hier kann BGM gezielt präventiv helfen.
Präsentismus verringern
Mit starken Kopfschmerzen oder verkühlt zur Arbeit zu gehen, gegen ärztlichen Rat zu arbeiten, Überstunden anzuhäufen – all das zählt zum Präsentismus. Dahinter steckt die Angst vor Misserfolg, dem Jobverlust oder das starke Verlangen nach Anerkennung und Bestätigung. Was jedoch nicht bedacht wird ist die meist über längere Zeit eingeschränkte Produktivität. Schätzungen gehen davon aus, dass die Präsentismus Quote in den meisten Unternehmen bei rund 75% liegt. Gezielte BGM-Maßnahmen helfen Mitarbeiter*innen, das eigene Verhalten zu erkennen und Lösungen zu finden.
Fluktuation verringern
Eine hohe Fluktuation ist indirekt mit hohen Kosten verbunden, durch den Produktivitätsverlust unzufriedener Mitarbeiter*innen und dem Einschulen neuer Arbeitnehmer*innen. BGM steigert die Zufriedenheit im Unternehmen, Mitarbeiter*innen haben das Gefühl, dass sich ihr Betrieb um sie kümmert – die Fluktuation sinkt.
Employer Branding und Image Stärkung
In Zeiten von Fachkräftemangel und geburtenschwachen Jahrgängen wird es für viele Firmen zunehmend schwierig Mitarbeiter*innen zu finden. Ein gutes BGM soll daher unbedingt auch nach außen kommuniziert werden, um so für Bewerber*innen attraktiver zu werden. Dies trägt zu einem guten Employer Branding, also einem starken Image des Arbeitgebers, bei. Auch bestehende Mitarbeiter*innen fühlen sich dadurch stärker dem Unternehmen verbunden.
Das wichtigste in Kürze
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement bietet Unternehmen viele Vorteile. Die Mitarbeiter*innen werden durch die Maßnahmen gestärkt und sind in ihrer Arbeitsausführung durchschnittlich produktiver als zuvor. Außerdem machen sie die Maßnahmen gesünder und glücklicher, was dazu führt, dass die Krankheitszeiten zurückgehen und sich auch der Absentismus verringert. Insgesamt führen die Maßnahmen zu einem besseren und positiveren Betriebsklima sowie einer guten Arbeitgebermarke. Letzteres ist für Unternehmen nicht unrelevant, denn ein Verlassen des Unternehmens wird unwahrscheinlicher und Stellenbesetzungen gehen wesentlich leichter von der Hand.
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