Spezifikationen und Standards des BGM
inkl. Blick auf die geschichtliche Enwicklung
Sind DIN SPEC91020 oder ISO 45001 noch Fremdwörter für Sie? Dann sind Sie hier genau richtig. Denn in diesem Artikel erklären wir Ihnen die wichtisten Standards und Spezifizierungen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements – inklusive einem kurzen Blick auf die Geschichtliche Entwicklung, die dahin geführt hat. Sie erfahren, aus welchen Gründen sich das BGM entwickelt hat und wie es seinen Weg bis in die heutigen Büros geschafft hat und nach welchem Standard Sie Ihren Betrieb aktuell zertifizieren können.
Starten wir direkt los mit dem kurzen geschichtlichen Rückblick:
Industrielle Revolution
Als einer der vermuteten Auslöser des Betrieblichen Gesundheitsmanagements wird die industrielle Revolution genannt. Diese fand vor inzwischen mehr als 200 Jahren statt und hat die Arbeitswelt maßgeblich verändert.
Statt ausschließlich körperlicher Schwerstarbeit wurden immer häufiger auch Maschinen zur Unterstützung eingesetzt. Dadurch konnte die Produktivität deutlich gesteigert werden und die Produktionsbranche erkannte das dahinterstehende Potential.
Allerdings häuften sich durch diese Maschinen und neue Techniken auch die Arbeitsunfälle. Die Reaktion darauf waren viele neue Regeln und Vorschriften, die diese verhindern sollten. Aus der Notwendigkeit heraus, diese Vorgaben übersichtlich und strukturiert zu steuern und die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden zu schützen entstand ein erster Ansatz des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Ottawa-Charta
Ein weiterer Ursprung des BGMs wie wir es heute kennen geht auf die Weltgesundheitsorganisation zurück. Diese hat in den späten 1970er Jahren insgesamt sieben Konferenzen veranstaltet, die die Betriebliche Gesundheitsförderung behandelten. Ausschlaggebend war dabei die Konferenz 1986 in Ottawa, aus welcher auch die bekannte Ottawa-Charta hervorging, welche den Begriff Gesundheitsförderung festlegte.
Diese Charta dient dem Ziel, das Konzept des selbstbestimmten Umgangs mit Gesundheit zu verbreiten. Die Charta befasst sich dabei mit Gesundheitsaufklärung, -bildung, -beratung und -selbsthilfe. Es werden dabei die Handlungsstrategien „Interessen vertreten“, „befähigen und ermöglichen“ und „Vermitteln und vernetzen“ vertreten.
Gesetzliche Anpassungen
Auch gesetzliche Anpassungen führten nach und nach zum Gesundheitsmanagement wie wir es heute kennen. Einige wichtige Meilensteine dabei sind:
- In den 1980er Jahren bildeten die Dokumente der WHO die Grundpfeiler
- Zu dieser Zeit wurden auch Krankenkassen immer wichtigere Akteure im BGM
- Gesundheitsreformgesetz aus dem Jahr 1989: gesetzliche Krankenkassen konnten Maßnahmen zur Prävention und Förderung der Gesundheit anbieten.
- GKV-Gesundheitsreformgesetz aus dem Jahr 2000: Krankenkassen erhielten noch mehr Spielraum
- Im Jahr 2000 wurde der „Leitfaden Prävention“ erstellt, welcher noch heute in überarbeiteter Version als Richtlinie gilt
Spezifikationen
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema: den Spezifikationen. Es wurde stets an neuen Spezifikationen und Standards für das Betriebliche Gesundheitsmanagement gearbeitet. Zu den wichtigsten drei gehören die BS OHSAS 18001, die DIN SPEC 91020 und die heute gültige ISO 45001. Auch wenn die ersten beiden heute nicht mehr zum Einsatz kommen, möchten wir Sie Ihnen trotzdem kurz vorstellen, da sie auch wichtig für die Entwicklung des heutigen Standards waren.
BS OHSAS 18001
Diese Zertifizierung gilt als eine der ersten zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement. Diese Richtlinie wurde 1999 von der British Standard Institution (BSI) entwickelt. Diese diente als internationaler Standard um zu zeigen, dass man als Unternehmen, ein wirksames Arbeitsschutzsystem aufgebaut hat und dieses auch nutzt.
2013 wurde anschließend beschlossen, auf Basis der BS OHSAS 18001 die ISO 45001 zu entwickeln und die BS OHSAS 18001 aufzulösen.
DIN SPEC 91020
Im Jahre 2012 wurde außerdem eine DIN-Spezifikation für das BGM, konkret die DIN SPEC 91020 „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, von verschiedenen Unternehmen im PAS-Verfahren veröffentlicht. Diese hatte zwei Bereiche zum Ziel:
1. Infos und Richtlinien dazu, wie man die betrieblichen Rahmenbedingungen und Prozesse gesundheitsgerecht und leistungsfördernd aufsetzt
2. Infos dazu, wie man die Mitglieder einer Organisation zu gesundheitsfördernden Verhalten befähigt werden.
Initiiert wurde die Veröffentlichung von der B·A·D. Daran beteiligt waren außerdem BGM-Anbieter, Mitglieder des BBGM, Mitglieder von Krankenkassen, Vertreter von Hochschulen und Zertifizierungsunternehmen.
Auch diese Spezifikation wurde 2020 von der ISO 45001 abgelöst.
Zur DIN SPEC 91020
ISO 45001
Wie bereits erwähnt löst die ISO 45001 die DIN SPEC 91020 als auch die BS OHSAS 18001 ab und ist der aktuelle internationale Standard für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Die ISO 45001 vereint dabei die Anforderungen und Richtlinien des Arbeitsschutzes und des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Zusammengefasst werden darin folgende Punkte abgedeckt:
- Anforderungen an den Gesundheitsschutz
- Verbesserung von Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagementsystemen
- Verbesserung von Arbeitsbedingungen und -sicherheit
- Gesetzliche Vorschriften
- Ist für jede Organisation unabhängig von Größe, Typ und Art verwendet werden
An der ISO 45001 wurde seit 2013 gearbeitet und 2018 schließlich veröffentlicht.
Zertifizierung
Sie können Ihr Unternehmen von Prüfstellen auf die Einhaltung der ISO 45001 prüfen lassen. Ein Hinweis des TÜV SÜD: Wenn Sie bereits eine Zertifizierung zu einem der abgelösten Standards haben, ist das Bestehen des neuen Standards in der Regel kein Problem.
Ist die Zertifizierung bestanden, können Sie mit einem Prüfsiegel für eine befristeten Zeitraum werben. Der TÜV AUSTRIA zertifiziert Ihr Unternehmen auch nach der ISO 45001: Zur TÜV Austria Website
Auch der deutsche TÜV SÜD zertifiziert nach dieser Richtlinie.
Zusammengefasst
Sie sehen, die Entwicklung des BGMs kann auf ein paar Auslöser hinuntergebrochen werden, hat aber dennoch keinen ganz konkreten Startpunkt. Auch die Entwicklung zu dem heutigen Standard war durch stete Anpassungen auf neue Regeln, Vorschriften und Anforderungen geprägt. Nur durch das Engagement einiger Vertreter wurden Standards gebildet, die nach und nach zu dem modernen BGM Ansatz geführt haben.
Eine Spezifizierung nach dem heutigen Standards macht für Sie als Unternehmer aber in jedem Fall Sinn, denn dies ist eine gute Werbemaßnahme, besonders im Rahmen des Employer Brandings. So zeigen Sie, dass Sie sich Gedanken über das Betriebliche Gesundheitsmanagement machen und diese auch tatsächlich nach dem Standard umgesetzt haben.
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