
Manuel Horeth - Mentale Gesetze

Manuel Horeth
Mentalexperte & Bestseller-Autor
Manuel Horeth zählt zu den bekanntesten Mentalexperten im deutschsprachigen Raum. Als ORF-Mentalexperte präsentiert er seine Tipps im Fernsehen, schreibt für die ORF-Nachlese und veröffentlicht mentale Bestsellerbücher in vielen Ländern. Viele bekannte SportlerInnen und TrainerInnen nutzen die modernen Trainingsmöglichkeiten des Horeth-Institutes, um noch erfolgreicher zu sein.
Das Geheimnis des mentalen Trainings
Das Geheimnis des mentalen Trainings
Für ein berufliches Leben voller mentaler Stärke sind Themen wie Entspannung, Selbstvertrauen, Gelassenheit, Motivation, aber auch Konzentration, positives Denken und Durchhaltevermögen wesentliche Bestandteile. Horeth gibt spannende Einblicke in die Möglichkeiten des mentalen Trainings, um genau diese Fähigkeiten dadurch zu etablieren und zu fördern und mentale Stärke im Alltag, im Beruf als auch im Privaten für uns nutzen zu können.
Was macht einen Champion aus?
Das Thema „Mentale Stärke“ kommt ursprünglich aus dem Spitzensport. Was macht unter den Besten der Besten letztendlich einen Sieger aus? Die Technik ist bei fast allen führenden SportlerInnen im Spitzensport beinahe dieselbe. Während die Technik also nur 2% der Leistung ausmacht, nimmt die körperliche Herausforderung 28% ein, die mentale Stärke gilt mit 70% als wesentlichster Faktor, wenn es um das Abrufen von Leistung geht. Ein allgemeines Geheimrezept gibt es aber nicht. Jeder bereitet sich anders auf mentale Herausforderungen vor.

Positives Denken ist eine Entscheidung
Wir treffen täglich 20.000 Entscheidungen. 80% davon passieren unbewusst. Viele unserer Handlungen „passieren“ einfach, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen. Mentale Techniken funktionieren grundsätzlich von selbst, es sei denn, man ist davon überzeugt, dass sie es eben nicht tun. Daher ist es wichtig, mentale Techniken einfach auszuprobieren und sich auf sie einzulassen, ohne ihnen von vornherein negativ eingestellt zu sein.

Woran liegt es, dass mentales Training relativ wenig genutzt wird?
- Grund 1: Viele glauben, es handelt sich um einen esoterischen Hokus-Pokus. Es mangelt am Glauben, dass es tatsächlich funktioniert.
- Grund 2: Man weiß nicht so recht, welche Technik die richtige für einen ist. Dafür lohnt es sich einfach, Verschiedenes auszuprobieren.
- Grund 3: Zeitmangel und Stress lassen uns andere Prioritäten setzen.
Um diesem Muster entgegenzuwirken, gliedert Horeth mentales Training in drei Kategorien, die dabei unterstützen sollen, mentale Stärke für einen bestmöglich zu nutzen.
Wenn all jene Faktoren etwas zu stark ausgeprägt sind, wird bei Zuteilung einer Aufgabe entsprechend investiert, sodass diese letztendlich zu 200% erfolgreich ist. In der Realität gibt es allerdings zumeist nicht nur eine Aufgabe, sondern viele. Durch ein hohes Harmoniebedürfnis fällt es schwer, Nein zu sagen, weil man niemanden enttäuschen möchte. Der Anspruch an Leistungsstärke möchte einen zudem nicht eingestehen lassen, dass alles zu viel wird. PHILs reißen Aufgaben auch gerne an sich, weil sie glauben, dass niemand so genau arbeiten wird wie sie.
Gesetz 1: Entspannung
Wir alle haben die Fähigkeit zu entspannen. In vielen Momenten schaffen wir es allerdings nicht, weil uns etwas zu sehr aufregt oder wir einfach nicht zur Ruhe kommen können.
Es gibt zwei Arten von Menschen, wenn es um Entspannung geht. Die sogenannten „Vermeider“ denken sich bereits morgens, dass sie heute möglichst wenig Stress haben und sich möglichst wenig aufregen wollen. Die Devise lautet: „Immer weg vom Stress!“.
Die zweite Kategorie, die „Sucher“, legen den Fokus stärker darauf, wohin sie wollen, und orientieren sich daran. Ein Sucher denkt sich bspw. morgens „Ich freue mich auf einen entspannten Vormittag, ein gemütliches Mittagessen, einen produktiven Nachmittag und eine spannende Abendveranstaltung“. Auch Stress und Herausforderungen werden aktiver angegangen: „Wo bekomme ich Entspannung her? Wie kann ich an diese Aufgabe herangehen?“ Wer morgens bereits mit positivem Mindset und einem Strahlen aufwacht, hebt seine Laune schon in der Früh und kann gar nicht mehr so weit abstürzen, sodass der Tag gar nicht so schlecht werden kann.
Die Befassung mit mentaler Stärke birgt viele Vorteile – gesundheitlich gesehen und auch im Alltag.
Zunächst fühlt man sich wohler, wenn man entspannt ist, das Körpergefühl wird optimiert, alle Sinne funktionieren besser und auch unser Immunsystem ist stärker.
Unsere Leistungsfähigkeit nimmt zu und Fähigkeiten können besser abgerufen werden, während Stress schlimmstenfalls sogar ein Blackout auslösen kann.
Positive Gedanken sind durch mentale Stärke vorherrschend, wodurch Situationen allgemein positiver bewertet werden. Entspannte Menschen sind entsprechend optimistischer. Eine neue Studie besagt sogar, dass entspannte, optimistische Menschen länger leben. Es lohnt sich also, positiv zu denken!
Techniken
Autogenes Training
Bei autogenem Training handelt es sich im Wesentlichen um positive Affirmationen. Alles, was wir uns selbst sagen, setzen wir auch um. Sätze wie „Ich bin gut vorbereitet, ich schaffe das, ich freue mich auf ein gutes Ergebnis, …“ machen damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass genau das zutrifft, wahrscheinlicher. Dasselbe passiert aber leider auch bei negativen Gedanken. Durch ein gutes Gedankenmanagement gelingt es, ein besseres Körpergefühl zu bekommen.
Atmung
Zahlreiche Studien beweisen, dass man mit einem gewissen Atemrhythmus (4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen) die Herzfrequenz senken, die Hirnfrequenz positiv verändern und dadurch beruhigter werden kann. Eine tiefe Bauchatmung ist mit einer Ruhevorstellung im Gehirn automatisch gekoppelt.
Ruhebilder
Manche Bilder können Ruhe auslösen. Das Gefühl, an einen ruhigen Moment seines Lebens zu denken, in dem man sehr entspannt war, kann einen im aktuellen Moment beruhigen.
Musik
Klaviermusik, die logisch komponiert und emotional konnotiert ist, kann unterstützend wirken, um seinen Puls und seine Gehirnfrequenz zu ändern.


Gesetz 2: Imagination
Der Versuch, sich vorzustellen, in eine Zitrone zu beißen und ihre Säure zu schmecken, funktioniert normalerweise sehr gut und ist ein Beweis für unsere Fähigkeit der Imagination. Diese Vorstellungskraft manipuliert und beeinflusst uns.
Wie können wir diese für uns nutzen? Wer sich heute vorstellt, dass sein morgiges Vorhaben schwierig wird, wird allein durch diese Vorstellung im Kopf nervös, bekommt Bauchweh und verliert an Selbstvertrauen. Wir freuen uns nicht mehr auf morgen. Stellen wir uns aber vor, dass es machbar ist, positiv ausgehen wird und wir dies schon mit Bildern im Kopf visualisieren, macht sich ein Glückgefühl breit sowie auch Vorfreude auf morgen und Selbstvertrauen. Sich vorzustellen, wie das, was man im Begriff ist zu tun, funktionieren wird, befähigt uns dazu, erfolgreich zu sein. Marcel Hirscher ist vermutlich nie „nur“ als Sieger ins Ziel gekommen, sondern immer schon als Sieger gestartet. Mentale Stärke brauchen wir VOR unseren Herausforderungen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Erfolgsvisualisierung kann entweder durch die Vorstellung des Zieles oder aber auch durch die des Weges gelingen. Es gibt unterschiedliche Typen.
Negativitäts-Effekt
Sehen wir 25 Bilder, von denen 24 positiv sind, bleibt am Ende dennoch das eine Negative am stärksten in Erinnerung. Die Fokussierung auf Negatives ist ein Urinstinkt, der uns vor Gefahren schützen sollte. Obwohl im heutigen Alltag kaum noch Gefahren bestehen, lenken wir unsere Aufmerksamkeit trotzdem immer noch auf das Negative. Sich über diesen Effekt bewusst zu werden und zu versuchen, sich stattdessen auf das Positive zu konzentrieren, kann bereits helfen.
Ein positives Mindset setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen: Gedanken – Handeln – Verhalten. Verhalten stellt sich ein, wenn man die Handlung nicht mehr bemerkt. Hat man ein negatives Mindset, pickt man sich immer das Negative raus und handelt auch entsprechend.
Self-fulfilling prophecy
Die Theorie der self-fulfilling-prophecy ist, dass das Ergebnis, das man erwartet, wahrscheinlicher ist. Es geht dabei nicht um Zufälligkeiten oder Glück wie ein Lottogewinn, sondern um die Dinge, die wir selbst durch unser Zutun und Handeln beeinflussen können. Wenn man sich einredet, dass eine bevorstehende Aufgabe schwierig wird, bewegt einen das dazu, weniger Mut zu haben, weniger Zeit zu investieren, weniger um Hilfe zu fragen und zu vielen weiteren Mikroentscheidungen, die unbewusst ablaufen. Dadurch erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich kein Erfolg wird. Das an sich ist aber nicht das Problem, sondern der Fakt, dass man in seiner negativen Erwartung bestätigt wird. Denn diese Bestätigung, dass man recht hatte, setzt Glückshormone frei. Beim nächsten Mal werden wir uns entsprechend erneut sagen: „Und das wird auch wieder nichts!“, um mehr Glückshormone zu bekommen. So paradox dies klingt, unser Gehirn wertet dieses Eintreffen der Erwartung als eine Art Erfolg. Dieser Effekt würde aber auch in die andere Richtung funktionieren. Das kostet nicht mehr, ist aber eine klare Entscheidung. Durch positive Bilder im Kopf entwickeln wir intrinsische Motivation und erkennen einen Sinn, in dem was wir tun. Positives Denken ist eine Entscheidung.
Gesetz 3: Konditionierung
Alles in unserem Leben ist vernetzt. Ein Beispiel soll die Funktionsweise von Konditionierung verdeutlichen: Angenommen, wir haben einen Kollegen, den wir nicht mögen, und dieser Kollege trägt immer dasselbe Parfum. Treffen wir nun einen anderen Menschen, der das gleiche Parfum trägt und daher gleich riecht, haben wir direkt den Eindruck, dass wir auch ihn nicht mögen. Das ist Konditionierung – die unbewusste Kopplung zweier voneinander unabhängiger Faktoren. Diese funktioniert genauso wieder im positiven Sinne. Denn alles, was wir sinnlich erleben, können wir mit Gefühlen vernetzen.
So können wir bspw. an einem Ort, an dem wir Freiheit, innere Ruhe, ein Glücksgefühl und Gelassenheit empfinden, immer dasselbe Lied hören, dasselbe riechen oder dasselbe Zuckerl lutschen, um unserem Gehirn beizubringen, wie Freiheit riecht, schmeckt oder klingt. Wenn wir z.B. auf Urlaub sind und über 1-2 Wochen jeden Tag dasselbe Lied hören, würden wir lernen, wie Urlaub klingt. Zu Hause können wir diese Konditionierung dann nutzen, indem wir dieses Lied in Stresssituationen abspielen und dadurch in einen entspannteren Zustand gelangen. So können wir bessere Entscheidungen treffen und unsere Leistung besser abrufen.
Um sich intensiver mit dem Thema „Mentale Stärke“ zu beschäftigen, empfiehlt Horeth auch seinen Podcast „Mentale Stärke“.
FAQ - Eure Fragen
Kann mit binorale Beats bzw. passivem Hören über die Haut arbeiten?
Binorale Beats ist die Idee der Musik, dass man auf linker und rechter Gehirnhälfte bzw. auf dem linken und rechten Ohr mit unterschiedlichen Frequenzen so arbeitet, dass ein sehr entspannender Ton entsteht, den wir normalerweise nicht wahrnehmen könnten.
Grundsätzlich kann man das natürlich machen. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die das befürworten, aber auch Gegenstudien. Ich finde es interessant. Für Personen, die gerne mit Schwingungen und Tönen arbeiten, ist es eine tolle Sache. Wenn es wirkt, entspannt und antreibt, ist es super.
Funktionieren die 25 Bilder auch wenn man 24 negative und nur ein positives hat, sodass das Positive in Erinnerung bleibt?
Es ist ein interessanter Input – Aber nein, definitiv nicht. Grund ist der Negativitäts-Effekt, der Schutzmechanismus, den Fokus auf das Negative zu richten.
Wie kann man sich mittels Mentaltraining schlechte Angewohnheiten abtrainieren?
Schlechte Angewohnheiten sind eigentlich etwas Gutes. Denn sie zeigen, dass wir die Fähigkeit haben, Gewohnheiten anzutrainieren. Gewohnheiten werden aufgrund der ständigen Wiederholung erst zu einer Gewohnheit, unabhängig davon, ob sie schlecht oder gut sind. Unser Gehirn mag sie einfach, weil sie vieles vereinfachen. Es gilt also, mit ihnen zu arbeiten und positive Routinen zu etablieren, die dabei helfen, das Gehirn zu entlasten. Genauso kann ich also durch Wiederholung einer positiven Routine das Ganze in eine andere Richtung bringen. Die Strategie ist, sich die negative Gewohnheit bewusst zu machen, sie aus dem Unterbewusstsein rauszuholen und sie so zu bearbeiten, dass sie positiv wird, und zwar so lange, bis sie wieder ins Unterbewusstsein übergeht.
Hast du spezielle Routinen?
Ja, ich arbeite sehr viel mit Musik. Immer wenn ich auf Urlaub bin, nehme ich mir einen Song mit, den ich als Urlaubssong definiere. Wenn ich diese Musik dann vor einem Vortrag höre, bin ich direkt entspannter, ruhiger und selbstbewusster.
Wäre es nicht besser, sich konditioniertes Verhalten abzugewöhnen, um offener und flexibler zu bleiben?
Konditioniertes Verhalten ist eine Fähigkeit und eine Fähigkeit kann man sich nicht abgewöhnen. Wir konditionieren und vernetzen ständig. Wir können uns aber eine negative Konditionierung abgewöhnen und sie durch eine positive übersetzen. Konditionierung bedeutet auch, Energie zu sparen. Sie ist auch verantwortlich für automatisiertes Verhalten und entlastet uns.
Kann ein von Demenz betroffenes Gehirn auch noch konditioniert und trainiert werden?
Das ist eine medizinische Frage, die ich an einen Neurologen weiterleiten würde. Es gibt so viele Arten von Demenz, dass ich dazu keine definitive Antwort habe.
Die Aufzeichnung des gesamten Vortrags inklusive der Q&A Session steht den bei Windhund 365 teilnehmenden Unternehmen auf der Eventumgebung 40 Tage lang zur Verfügung.

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