BGF Handlungsfeld Bewegung

Handlungsfeld Bewegung

Betriebliche Gesundheitsförderung

Das Handlungsfeld Bewegung gehört neben Stressmanagement, Ernährung und Sucht zu den vier großen Maßnahmen-Feldern des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Ein Blick auf die Arbeitsunfähigkeits-Statistik genügt um zu erkennen warum: Auf Platz zwei der häufigsten Krankenstands-Gründe liegen Rückenschmerzen. Das ist jeder 20. AU-Tag (Gesundheitsreport 2021, Die Techniker).

Zählt man jedoch all jene Menschen hinzu, die Probleme mit dem Muskel-Skelett-System haben und sich nicht krankschreiben lassen, ist die Zahl der Betroffenen um ein Vielfaches höher (Stichwort Präsentismus).

Was Rückenschmerzen und andere Erkrankungen genau mit dem Handlungsfeld Bewegung zu tun haben, erklärt BGM-Manager Lars Schirrmacher zum Einstieg im folgenden Video aus unserem Zertifikatslehrgang zur BGM-Fachkraft:

Die Bedeutung des Handlungsfeldes Bewegung:

Wie im Video ersichtlich, baut das Handlungsfeld Bewegung auf einem Teufelskreis auf. Die körperliche und psychische Leistungsminderung beginnt mit oft harmlosen Rückenschmerzen, die durch Schonung und anschließenden Verlust an Muskelmasse nur verschlimmert werden. Der Verlust führt nur zu weiterem Stabilitätsverlust, welcher den Rücken tatsächlich schädigt, und wiederum zu Schmerzen führt.

 

Die Lösung, um aus diesem Teufelskreis aus zu wenig Bewegung und körperlichen Beschwerden auszubrechen, ist zum Beispiel die betriebliche Primärprävention.

Das Ziel der Betrieblichen Primärprävention

Die betriebliche Primärprävention hat das Ziel, Problemen und Krankheiten, die durch Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen ausgelöst werden, vorzubeugen.

So kann nicht nur Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (wie zum Beispiel Rückenschmerzen, Verspannungen oder Arthrose), sondern in weiterer Folge auch anderen Volkskrankheiten, die Studien zufolge ebenfalls durch chronischen Bewegungsmangel ausgelöst werden, entgegengewirkt werden.

Typische durch Bewegungsmangel ausgelöste Krankheiten:

  • Übergewicht
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen z.B. Herzinfarkt,
  • Metabolische Erkrankungen z.B. Bluthochdruck
  • Psychische Gesundheit z.B. bei Depressionen

Allen zuvor genannten Erkrankungen kann mit der richtigen Art und dem richtigen Maße der Bewegung vorgebeugt werden. Beispiele für nützliche Bewegungsformen:

  • Ausdauertraining stärkt das Herz-Kreislauf-System
  • Krafttraining sorgt für einen gesunden Bewegungsapparat und beugt Rückenproblemen vor, hilft aber auch bei metabolischen Problemen
  • Gleichgewicht ist besonders für ältere Menschen wichtig, um Stürze zu vermeiden

Die WHO äußerte sich dazu mit einer Empfehlung von wenigstens 2,5 Stunden körperlicher Aktivität mit mäßiger Anstrengung pro Woche. Aktuell wird dieser Wert allerdings nur von etwa 10–20% der Bevölkerung erreicht.

Grundlagen der Prävention:

Wichtig zu wissen ist, dass eine Prävention nur dann stattfindet, wenn der Körper regelmäßig bewegt wird. Deswegen gelten für alle BGM Maßnahmen die vom Unternehmen gesetzt werden zwei Faktoren:

  1. Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung im Handlungsfeld Bewegung müssen über einen langen Zeitraum regelmäßig für die Mitarbeiter*innen zugänglich sein. Denn nur so kann die nötige Bindung zu gesundheitssportlichen Aktivitäten aufgebaut werden, die zu einer Regelmäßigkeit führen und somit präventiv wirken.
     
  2. Die Maßnahmen müssen neben einem positiven körperlichen Effekt, auch einen positiven Effekt auf die Psyche haben. Dazu zählen ein sicheres und bestärkendes Umfeld, sowie niederschwellige Angebote für Menschen, die nicht von vornherein affin für das Thema Bewegung sind.

Beispiele für Maßnahmen

Bei der Auswahl der richtigen Maßnahmen kommt es wie immer auf den richtigen Mix zwischen verhaltensbezogenen und verhältnisbezogenen Maßnahmen an. Somit gibt man den Mitarbeiter*innen rundum die Möglichkeit aktiv zu werden.

Dabei sollte auch das Präventionsprinzip beachtet werden: Vorbeugung und Reduzierung spezieller gesundheitlicher Risiken durch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme

Ein paar Beispiele zu Bewegungs-Maßnahmen:

Die Maßnahmen lassen sich in verhaltensbezogene und verhältnisbezogene Maßnahmen unterteilen.

Verhaltensbezogene Maßnahmen

  • Wissensvermittlung: Warum ist Bewegung wichtig? Wie viel Bewegung braucht der Mensch? Wie hilft Bewegung gesünder zu sein?
  • Mitgliedschaft im Fitness-Studio
  • Firmeninterne Fitnesskurse, Lauftreffs etc.
  • Regelmäßige Team-Events oder Gesundheitstage, mit der Möglichkeit sich sportlich zu betätigen

 

Verhältnisbezogene Maßnahmen

  • ein bewegungsfreundliches Büro sowie ein ergonomischer Arbeitsplatz
  • Bewegte Pausen
  • Die Möglichkeit Sport auch am Arbeitsplatz zu machen und die nötige Infrastruktur (z.B. Fitnessraum, Duschen etc.)
    • Firmen, die einen eigen Fitnessraum haben, müssen sicherstellen, dass die Mitarbeiter*innen wissen, wie die Übungen an den Geräten korrekt auszuführen sind.
  • Firmenfahrräder für den bewegten Arbeitsweg
  • Firmeninterne Challenges (z.B. Schritte Challenge)
     

Bewegt durch den Alltag mit Windhund Workplace

Die Windhund Workplace App bietet ein umfangreiches Angebot im Handlungsfeld „Bewegung“. So können Mitarbeiter*innen individuell und an jedem Ort mehr Bewegung in ihrem Alltag integrieren.

  • Die tägliche Bewegungspause fürs Büro: Einmal täglich sieben Übungen, die ganz einfach am Arbeitsplatz ausgeführt werden können, um das ständige Sitzen zu unterbrechen.
  • Windhund Module: Ob Pilates, Laufen oder Rückengesundheit – in der Windhund Workplace App gibt es zahlreiche Bewegungsmodule mit ausgewählten Experten. Übungen mit ausführlichen Erklärungen, Profi-Tipps und Trainingspläne erwarten die User.
  • Windhund Trainings: Drei mal pro Woche gibt es live Trainings in der App – Strong Core & Back, HIIT oder Yoga – da ist für jeden das Richtige dabei.
  • Pain-Point-Avatar: Gegen Verspannungen hilft der Pain-Point-Avatar – hier findet man die perfekten Übungen für jedes Körperteil.

Zusammengefasst

Das Handlungsfeld Bewegung spielt in der Betrieblichen Gesundheitsförderung eine wichtige Rolle, da der Bewegungsmangel weit verbreitet ist. Die Betrieblichen Gesundheitsmanager im Unternehmen sollten sich diesem Bedarf bewusst sein, und Maßnahmen für mehr Bewegung setzen.

Mehr Ideen für Maßnahmen im Handlungsfeld Bewegung sowie den weiteren Bereichen Ernährung, Sucht und Mentaler Gesundheit erhalten Sie in unserem Artikel 52 Ideen für BGM Maßnahmen.

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