Windhund BGM Zielgruppen

BGM Zielgruppen

Das Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist für alle im Unternehmen da. Es soll jedem und jeder dabei helfen, gesunde Strukturen aufzubauen, sich weiterzubilden und an für sich relevanten Maßnahmen teilzunehmen.

Ein Fehler, der im BGM häufig auftritt, ist, dass Maßnahmen gesetzt werden, ohne auf die verschiedenen Zielgruppen einzugehen. Resultat davon kann sein, dass immer die gleichen Personen von den Maßnahmen angesprochen werden und die, die darin nicht ihre Wünsche und Anforderungen sehen, irgendwann das Interesse verlieren.

Beispiel dafür ist auch, dass das BGM häufig nur von den „Gesunden“ Menschen angenommen wird.

Grund dafür kann unter anderem sein, dass die Maßnahmen bereits eine gewisse Sportlichkeit voraussetzen – z.B. Laufwettbewerbe oder Fortgeschrittene Yogakurse – und sich weniger sportliche Personen davon abgeschreckt werden.

Aus diesen beiden Gründen ist es wichtig, dass Sie wissen, dass BGM mehr als nur eine Zielgruppe ansprechen sollte. Im Folgenden haben wir verschiedene Personengruppen zusammengefasst, die Sie in Ihrem BGM bearbeiten können:    

 

Männer, Frauen:

Die erste Zielgruppe ist recht klar: die klassische Aufteilung nach Geschlecht. Natürlich gibt es etliche Maßnahmen, die für beide Gruppen passend sind. Doch wenn Sie Ihr BGM effektiv gestalten möchten, überlegen Sie doch einmal, ob es nicht doch geschlechterspezifische Vorlieben gibt, die Sie in Ihrem Gesundheitsmanagement anbieten könnten. So fallen Ihnen eventuell neue Maßnahmen ein oder Ihnen fällt auf, dass Sie viele der klassischen Männervorlieben anbieten, aber weniger für Frauen. Oder umgekehrt.

Achten Sie hierbei aber darauf, die Maßnahmen nicht im klassischen Stereotyp zu vermarkten („Jetzt zum Fußballtreff für echte Männer anmelden“ oder „Entspannendes Yoga für die Frau“) sondern für alle Beschäftigten gleichermaßen offen zu halten.

Lehrlinge, junge Menschen:

 

 

Lehrlinge und Berufseinsteiger finden sich wohl in den meisten Unternehmen. Gesundheit ist für diese junge Zielgruppe häufig noch kein so wichtiges Thema, da diese noch keine Beschwerden haben. Aus diesem Grund werden auch Kurse wie „Weniger Rückenschmerzen“ von diesen Personen kaum wahrgenommen.

Hier müssen Sie sich in die Lage dieser Zielgruppe hineinversetzen: was sind gesundheitliche Probleme während der Ausbildung? Welchen Problemen – körperlich als auch mental – stehen junge Menschen beim Berufseinstieg gegenüber?

Themen, die diese Zielgruppe ansprechen könnten, sind zum Beispiel:

  • Umgang mit digitalem Stress
  • Sucht nach dem Handy, Internet oder Spielen
  • Prüfungs- oder Leistungsdruck in der Ausbildung
  • Einstieg ins Berufsleben (Finanzen, Versicherungen, Pflichten…)
  • Veränderung der Work-Life-Balance (Umstieg von Schule/Studium hin zur Arbeit)

Ältere Menschen:

Auch unsere ältere Generation hat andere Bedürfnisse. Hier stehen häufig Themen wie körperliche Beschwerden oder der Pensionsantritt im Vordergrund. Ein wöchentliches Full-Body-Workout unter topfitten Menschen oder eine verbilligte Fitnessstudio-Mitgliedschaft ist hier nicht die Maßnahme, die benötigt wird.

Versuchen Sie auch hier ein Angebot aufzubauen, dass den Anforderungen dieser Zielgruppe entspricht. Wie wäre es mit einem etwas ruhigeren Rücken-Training in einer geschlossenen Gruppe mit Altersgrenze oder einem kostenfreien Beratungsgespräch zum Pensionsantritt? In manchen Unternehmen wird auch die sogenannte Alters-Teilzeit angeboten. Diese dient einem langsamen Ausstieg, um Stress und akuten Wissensverlust im Unternehmen zu vermeiden.  

Aber vergessen Sie auch hier nicht: Menschen sind unterschiedlich und manche erfreuen sich selbst im höheren Alter über nichts mehr als einem ordentlichen Workout.  

Teilzeitkräfte:

Ob Studenten oder Eltern, in den meisten Betrieben gibt es Teilzeitkräfte. Diese sind im BGM häufig schwer zu erreichen, da sie nur eine geringe Anzahl an Wochenstunden im Dienst sind. Termine für Gespräche im Rahmen des BGM lassen sich erschwert finden und die Teilnahme an Maßnahmen nach Arbeitsschluss sind für Teilzeitkräfte mit früherem Arbeitsende oft nicht möglich.

Versuchen Sie, manche Maßnahmen auch für diese Gruppe anzupassen. Möglich wären zum Beispiel Kurse bereits am frühen Nachmittag, die virtuelle Teilnahme oder die freie Kurswahl bei externen Anbietern oder Fitnessstudios.

Mütter, Väter:

Beschäftigte die Kinder haben besitzen einen anderen Fokus als Menschen ohne Kinder. Die Tagesplanung richtet sich häufig nach dem Kind: Es muss zur Schule oder in den Kindergarten gebracht und abgeholt werden und ein nicht geplanter Kinderarztbesuch passiert auch gelegentlich.

Die Teilnahme an Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements fällt da oft schwer, da der eigene Terminkalender voll ist. Überlegen Sie sich daher, mit welchen Maßnahmen Sie diese Zielgruppe ideal unterstützen können. Eine Idee wäre zum Beispiel, die Teilnahme am Yoga-Kurs über einen Videostream zu ermöglichen oder Beratungsgespräche am Telefon durchzuführen. Überdenken Sie auch Ihre Arbeitszeitmodelle: Sind diese für Eltern gut geeignet oder engen diese zusätzlich ein?    

Menschen mit Behinderung:

Viele BGM Maßnahmen sind für Menschen mit Behinderung nicht oder nur schlecht wahrzunehmen. Achten Sie daher stets darauf, alles so barrierefrei wie nur möglich zu gestalten. Bitten Sie die eingeladenen Trainer um die Vorbereitung alternativer Übungen und nutzen Sie vorhandene Richtlinien, um jedem im Unternehmen die Teilnahme möglich zu machen. Auch Gespräche helfen herauszufinden, wie man das Angebot für diese Zielgruppe verbessern kann.

Schichtarbeiter:

Diese Zielgruppe ist nicht in jedem Unternehmen vorhanden. Ist sie es, sollte sie aber in jedem Fall gezielt behandelt werden. Das Problem, das hier entsteht, ist die Zeit. Durch das Schichtmodell sind die Arbeits- und Freizeiten der Schichtarbeiter nicht gleich mit denen der Gesundheitsmanager oder den Büroangestellten.

Da BGM Maßnahmen sich häufig nach dem klassischen Arbeitszeitmodell 9-17:00 Uhr richtet, fallen viele Angebote für Schichtarbeiter flach. Achten Sie bei der Planung darauf! Bieten Sie Kurse zu passenden Zeiten an, stellen Sie Obstkörbe und Snackautomaten auch nachts auf und überlegen Sie sich einen Terminplan, um auch dieser Arbeitergruppe persönliche Gespräche mit Ihnen zu ermöglichen.

Außendienstmitarbeiter:

Die Zielgruppe der Außendienstmitarbeiter stellt sich ähnlichen Problemen wie die der Schichtarbeiter. Durch viele Dienstzeiten außerhalb des Unternehmens ist das Wahrnehmen der Maßnahmen im Büro oft nicht möglich oder sehr umständlich.

Überlegen Sie auch hier, wie Sie dieser Gruppe passendere Maßnahmen anbieten können. Wie wäre es zum Beispiel mit einer BGM-App, die zeit- und Ortsunabhängig aufgerufen werden kann oder digitalen Übungskursen, die speziell auf die Anforderungen der Außendienstmitarbeiter abgestimmt ist?

Early Birds und Nachteulen:

Diese Zielgruppe basiert auf einer ähnlichen Thematik. Auch ohne beruflichen Zweck gibt es Menschen, die gerne besonders früh oder besonders spät arbeiten. Ermöglichen Sie dies für eine bessere Work-Life-Balance und sorgen Sie doch dafür, dass es hin und wieder auch Kurse oder Gesprächstermine zu sehr frühen oder späten Zeiten gibt.

Fazit

Sie sehen, es gibt unterschiedliche Zielgruppen im BGM, die allesamt unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse besitzen. Ihre Aufgabe im BGM ist es, einen gesunden und interessanten Mix für all diese Gruppen – und weitere, die hier nicht stehen – umzusetzen. Natürlich kann man nicht immer für alle etwas Passendes umsetzen, wenn Sie aber bewusst darauf achten, sind Sie vielen bereits einen Schritt voraus.

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